Ein neues Gesicht: Die Pfarrstelle der Johanneskirche teilen sich ab 1. Juli Pfarrerin Dr. Bianca Schnupp (die kennen Sie schon) und Pfarrerin Ulla Knauer.
Im Gottesdienst am 18. Juli um 9.30 wird Pfarrerin Knauer feierlich eingeführt.
Hier ist ihre Vorstellung:
Mein Name ist Ulla Knauer, ich bin evangelisch-lutherische Pfarrerin, 34 Jahre alt. Gemeinsam mit meinem Mann Johannes und unseren drei Kindern Julian (9), Miriam (6) und Christian (3), wohne ich seit drei Jahren wieder in unserer Heimatstadt Erlangen. Ich bin, so kann man sagen, ein „Erlanger Urgestein“: In der Innenstadt aufgewachsen, dort Theologie studiert, und geheiratet.
Wo lernt man den passenden Mann kennen? Natürlich auf der Bergkirchweih.
Ehrenamtlich war ich seit meinem 14. Lebensjahr tätig, zunächst bis 2012 in der Neustädter Gemeinde in Erlangen. Mein Vikariat habe ich von 2012 bis 2014 in der Thomaskirche absolviert. Anschließend war ich mit meiner Familie von 2015 bis 2017 in der Oberpfälzer Landgemeinde Edelsfeld als Gemeindepfarrerin tätig, eine sehr wertvolle Zeit und ein wichtiger Erfahrungsschatz. Ich begleitete die Pfarramtsführung, leitete zwei Kirchengemeinden, genoss die vielfältigen Tätigkeiten einer Pfarrerin, vom Krabbelgottesdienst bis zur Hospizarbeit. Mit dem dritten Kind sind wir nach Erlangen zurückgekehrt, wo mein Mann seinen Arbeitsplatz (Projektingenieur bei Intego GmbH) hat.
Ich bin seit Ende 2017 in Elternzeit. 2017 bis 2021 habe ich mich ehrenamtlich in Kirchengemeinden eingebracht. Als mein jüngster Sohn im September in den Kindergarten kam, hat sich im vergangenen Jahr die Möglichkeit für mich ergeben, in Teilzeit für den Dachverband der evangelischen Erwachsenenbildung zu arbeiten sowie wieder zu unterrichten.
Trotz schwieriger Zeiten freue ich mich jetzt sehr auf die Johannes-Gemeinde. Ein Psalmwort heißt: „Vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat“. Auf diese Spur will ich mich mit Ihnen begeben, im Gespräch, bei Besuchen, im Kindergarten, in Gruppen, im Unterricht, im Gottesdienst und in dem allen, was die vielfältige Arbeit hier in der Gemeinde mit sich bringt.
Wie schön, wenn Sie am Sonntag, 18. Juli im Einführungs-Gottesdienst dabei sein können oder wenn Sie mit mir einen Besuchstermin vereinbaren!
Es grüßt Sie Ihre Pfrin. Ulla Knauer
Pfarrerin Dr. Schnupp erläutert die Hintergründe:
Wie kam es zur Stellenteilung?
Im Herbst 2020 stellte ich so langsam fest, dass ich die ganze Pfarrstelle nicht mit der gebotenen Sorgfalt ausfüllen kann. Vor allem dann nicht, wenn ich mich auch um meine Eltern kümmern will. Viele Jahre lang war das nicht nötig, aber nun war der Zeitpunkt gekommen, wo ich stärker gefordert war als bisher. Mein Bruder, der vor Ort wohnt, kümmert sich um vieles – hat aber auch einen Betrieb zu leiten und soll nicht die ganze Verantwortung tragen müssen. Mein Mann, der mir immer den Rücken freihält, vertritt mich oft genug auch bei meinen Eltern, aber alles kann und will ich ihm nicht aufladen.
Es war also klar, dass ich Arbeitszeit reduzieren muss. Das besprach ich mit den beiden Vertrauensleuten des Kirchenvorstandes. Soll ich mich wegbewerben auf eine halbe Stelle anderswo? Oder soll ich bleiben und versuchen, eine Person zu finden, die mit mir die Stelle teilt? Mein Wunsch war klar: Mir ist die Johannesgemein-de ans Herz gewachsen. Ich fühle mich mit vielen Menschen hier sehr verbunden. Ich liebe die Vielfalt der Gemeinde, ihren spirituellen Reichtum, das große und bunte Engagement vieler Leute. Gerade deshalb konnte ich mir eine Stellenteilung hier auch gut vorstellen.
Ob es das Richtige ist für die Gemeinde, überlegten die Vertrauensleute gründlich. Ihr Votum habe ich mit Rührung und Freude angenommen: Ich soll hierbleiben, die Stelle teilen und weiterhin die Pfarramtsführung übernehmen. Unser Dekan Peter Huschke unterstützte uns.
Wunderbarerweise fand sich fast sofort eine Kollegin, mit der Verständigung und Absprachen leicht und angenehm funktionieren. Auch den Kirchenvorstand hat Ulla Knauer in einer ZOOM-Konferenz von sich überzeugt. Mittlerweile hat auch unsere Kirchenleitung zugestimmt, so dass wir ab dem 1. Juli loslegen können.
Wie sind die Aufgaben verteilt?
Wir haben uns überlegt, wie wir die Aufgaben gut aufteilen können. Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern werden wir je zur Hälfte übernehmen. Schwerpunkte von Frau Knauer werden die pädagogische und trägerverantwortliche Begleitung des Johanneskindergartens, die Erwachsenenbildung sowie die Verantwortung für den Bau- und Finanzausschuss der Gemeinde sein. Ich verantworte weiterhin die Pfarramtsführung, den Konfirmandenunterricht (im Team mit Kent Krußig), und die Seniorenarbeit.
Uns beiden ist es wichtig, dass Sie uns gut erreichen können – persönlich, telefonisch, per Mail.
Wir haben doch noch viel mehr Pfarrer in Johannes?
Ja, die Johannesgemeinde kann sich glücklich schätzen, dass mit Pfarrer Alpermann und Pfarrer Morath noch zwei weitere Kollegen vor Ort tätig sind.
Gerade regelmäßige Gottesdienstbesucher schätzen die von ihnen gestalteten Gottesdienste. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Pfarrer Alpermann komplett ehrenamtlich für die Kirchengemeinde arbeitet. Und Pfarrer Morath zu 25 Prozent als "Aktiv-Ruheständler".
Pfarrer Alpermann begleitet den Besuchsdienstkreis für unsere Geburtstagskinder und übernimmt viele Besuche, Pfarrer Morath kümmert sich um die Musik und die musikalischen Gottesdienste in der Gemeinde, um den KONTAKT, um den Ökumenekreis, die Taizé-Andacht.
Beider Einsatz für die Gemeinde kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Gleichzeitig kann ihr Wirken nicht mit Stellenanteilen verrechnet werden, sondern ist komplett zusätzlich.
Wir haben ein großes Team, unsere Jugendleiter Diana und Kent Krußig gehören ja auch dazu! So sind wir im Vergleich sehr gut aufgestellt. Viele unterschiedliche Charaktere, die da sind für viele unterschiedliche Leute – den Menschen zur Freude und Hilfe und Gott zum Lob!
Pfrin. Dr. Bianca Schnupp