Bild 15: Christi Himmelfahrt
Matthäus 28,18-20 und Lukas 24,51
Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
Alles strebt nach oben, hinaus aus dem Bild. Eben noch sind die frohen Farben des Auferstandenen zu sehen, der jetzt schon nicht mehr unter den Seinen weilt. Scheinbar bleibt von ihm kein Licht zurück. Der triste Alltag umfängt die Jünger. Enttäuschung zeichnet sich in ihren Gesichtern ab, von denen eins stellvertretend für alle steht. Hilflosigkeit signalisieren die kraftlos herabhängenden Arme: "Jetzt hätte doch alles so gut weitergehen können; aber gerade jetzt, wo der Siegeszug beginnen könnte, bleiben wir verlassen zurück."
Eine einzige Gestalt hält die Verbindung zu dem zum Vater Gehenden aufrecht: "Dieser ist jetzt bei Gott! Er ist bei Gott und gerade darum ganz bei euch da", so scheint seine hinaufweisende Hand den Zurückgebliebenen zu bedeuten. Himmelfahrt, ein Fest verhaltenen Jubels, auch noch heute. "Bei Gott", das will uns nicht so recht trösten; uns fehlt die Sichtbarkeit des Auferstandenen, damit wäre alles leichter, doch er entzieht sich unserm Zugriff. Und doch wäre Himmelfahrt möglich als Fest umfassender Freude. Steht es doch im Zeichen der Verheißung:
Der Auferstandene hat nun seine Herrschaft über die Schöpfung Gottes angetreten, und darum ist er ganz bei uns durch alle Zeiten hindurch an jedem Ort, nicht nur sporadisch oder gelegentlich, sondern immer und überall. Der harte Boden der Tatsachen ist dadurch Boden, der ständig und überall von Christus, den zum Vater Erhöhten, aufgepflügt wird, um dahinein den Samen seines Wortes der Liebe zu legen, ein Boden besprengt mit dem Wasser der Taufe und der Gabe seines Geistes, in dem er für uns immer gegenwärtig ist. Die Einmaligkeit des greifbaren Daseins Gottes in der Welt in diesem Christus ist von Gott aufgehoben worden in die Beständigkeit seiner schenkenden Nähe.
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