Bild 5: Die Stillung des Sturmes
Lukas 8,22-25
Und es begab sich an einem der Tage, daß er in ein Schiff trat samt seinen Jüngern; und er sprach zu ihnen: Laßt uns über den See fahren. Und sie stießen ab vom Lande.
Und da sie fuhren schlief er ein. Und es kam ein Wirbelwind auf den See, und die Wellen füllten das Schiff, und sie standen in großer Gefahr.
Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir verderben! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers; und es ließ ab und ward eine Stille.
Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Wer ist dieser? Selbst dem Wind und dem Wasser gebietet er, und sie sind ihm gehorsam.
Ein kleines Boot vor den Wellen des auf gepeitschten Sees kaum zu sehen. Innen drin sitzen dicht gedrängt, furchtsam aneinandergerückt Menschen, die Jünger Jesu. Wird das Boot kentern? Werden wir scheitern? Ist nun alles aus? All solche Fragen stehen in den furchtsamen Gesichtern geschrieben. Allein einer steht aufrecht, trotzt Sturm und Wellen ohne Angst und Furcht, Jesus. Mit ausgestreckten Armen steht er am Bug des Schiffes, kaum ein Wort scheint über seine Lippen zu kommen. Er steht da, an der Spitze, ein Wellenbrecher gegen Gefahr und Bedrohung, und die Wasser vor ihm glätten sich, Die Fahrt geht sicher weiter. "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit. ... Das Schiff, es fährt, vom Sturm bedroht durch Angst, Not und Gefahr ..." Immer wieder ist in der Geschichte der Kirche diese Kirche als Schiff dargestellt worden, das im großen Ozean ein Spielball der Wasser zu sein scheint. Die Kirche, ein Schiff, Passagiere und Mannschaft, die Christen. Sie sehen die Gefahr, sehen die Unzulänglichkeit des Schiffs für die gefährliche See, sehen die heranrollenden Brecher; eine Planke wird vielleicht herausgeschlagen, und gefährlich brodelndes Wasser ergießt sich mit einem Schwall ins Schiff. Das Schiff ist untauglich. "Wären wir doch zu Hause, auf festem Boden geblieben! Hätten wir uns doch auf diese ungewisse Fahrt nicht eingelassen!" Eine einzige Frage stellt Jesus: "Wo ist euer Glaube?" Es fällt uns leicht die Mängel der Kirche und ihrer Besatzung zu sehen, schnell greifen wir dann zu den unterschiedlichsten Rettungsringen, die vermeintlich mehr Sicherheit bieten. Wir rücken enger zusammen und kläffen im Chor: Wir haben es ja schon immer gewußt. Da muß ein neues Boot her, eine neue tauglichere Mannschaft. Wir beginnen mit unserm Werk, aber denken nicht daran, daß das Schiff einen Baumeister und Kapitän hat, Christus. Dieser Baumeister kennt sein Schiff, dieser Kapitän weiß die Untiefen und Strudel, er hat den Kurs zum Ziel gesteckt und kann das Schiff auch dorthin steuern ans Ziel der ewigen Herrlichkeit Gottes. "Wo ist unser Glaube?" Der Kapitän, Christus, ist doch da, mitten unter uns, er der Herr der Welt und seiner Kirche, der Wellen und Sturm gebietet.
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